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WG Filou - Übersicht

Die Wohngemeinschaft Filou wurde 1993 gegründet und bietet männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 20 Jahren sechs betreute Wohnplätze an. Die Plätze sind aufgeteilt in drei bis vier Plätze für noch nicht so selbständige Jugendliche und zwei bis drei Plätze für eher selbständige Jugendliche, dabei gibt es einen Aussenwohnplatz. Teilweise ist ein Platz für kurzfristige Time-outs oder als Notfallunterkunft frei.

Die Wohngemeinschaft Filou wird von mir, Andreas Vonlanthen, Dipl. Sozialpädagoge FH und Kaufmann mit einem 100 %-Arbeitspensum geführt. Ich entscheide über Ein- wie Austritte von Jugendlichen. Die Jugendlichen leben mit mir im selben Haushalt. Die Wohngruppe ist 365 Tage, 24 Stunden geöffnet.
Als Unterstützung habe ich zwei Teilzeit-Mitarbeiter, die mich in den verschiedensten Bereichen unterstützen aber auch die Stellvertretung bei meiner Abwesenheit übernehmen. Daneben habe ich eine ehrenamtliche Haushaltshilfe (meine Mutter), die unter der Woche täglich kleinere Arbeiten im Haushalt erledigt.

Wir arbeiten mit den verschiedensten Stellen in den Kantonen AG/BL/BS (Sozialdienste, Vormundschaftsbehörden, Jugendberatungsstellen, Psychologische/Psychiatrische Dienste, Drogen- und Suchtberatungsstellen, Jugendtreffpunkte, Berufsberatungen, Beschäftigungsprogramme für Jugendliche, Schulsozialarbeiter usw.) zusammen.

Die Jugendlichen können ihr Beziehungsfeld beibehalten und die Schule/Lehre weiterführen. Der Eingriff in das Leben des Jugendlichen ist durch eine Platzierung in der WG weit weniger gravierend als bei einer Heimplatzierung und eine mögliche Heimkarriere kann vermieden werden. Die Stigmati-sierung durch eine Heimplatzierung entfällt. Die Beziehung zum Pädagogen ist von Kontinuität geprägt, was Vertrauen schafft und eine grössere Offenheit zulässt. Das Zwischenmenschliche in der Kleingruppe, die ruhige Atmosphäre und der Rahmen der WG lassen einen familienähnlichen Charakter entstehen, dies setzt voraus, dass der Jugendliche mit einer tragfähigen, emotionalen Beziehung zurecht kommt und die Nähe einer Kleingruppe aushält. Die Jugendlichen werden in allen Bereichen individuell, auf sie zugeschnitten, betreut. Sie haben viel Freiraum und Rückzugsmöglich-keiten innerhalb der WG, sind aber gefordert, wenn es darum geht, den Alltag zu meistern. Sie werden in alle Haushaltsarbeiten eingebunden und haben bei allen Entscheidungen Mitspracherecht. Die Jugendlichen erfahren ein ruhiges, gewalt- und unterdrückungsfreies Miteinander in der Toleranz, Selbst- und Eigenverantwortung, Solidarität und Partizipation erlernt und gelebt werden können. Durch die kleine Gruppe von drei Jugendlichen ist die Kumulation von problematischen Klienten viel geringer als in einer grösseren Institution und das destruktive Lernen der Jugendlichen untereinander ist viel geringer.